Werner, komm zu mir,

… sagte Sebastian vorige Woche am Telefon. (Es könnte so gewesen sein!)

Werner: Wann?

Sebastian: Sofort! (Werner kommt im Laufschritt)

Du, wir können nicht dauernd nur über den Coronavirus reden, das macht den Menschen Angst! Und vor allem: Du bist mir da auch zu viel in den Medien.

Werner: Ja, aber ich bin der Gesundheitsminister!

Sebastian: Ja, aber wenn, dann machen wir das gemeinsam, ich, du und Karl. Es ist immer gut, wenn auch der oberste Polizist dabei ist! OK?

Schau, jetzt ist am Sonntag der Weltfrauentag. Da brauchen wir ein Thema für die Medien. Ich schlage vor, wir nehmen unser Pensionssplitting-Modell. Das kommt sicher bei den Frauen gut an! Und: Da bekommen wir sicher viele „Berichtsminuten im TV!

Werner: Also, ich soll unsere Modelle aus dem Regierungsprogramm, das freiwillige und das automatische Pensionssplitting präsentieren?

Reg-Prog.Pen.Split

Sebastian: Na, net du! Am Weltfrauentag muss das doch eine Frau machen, lieber Werner!  Susanne macht das. Und als Frauenministerin nimmt nur das Automatische Modell! Ich hab schon mit ihr geredet! Sei froh, dass sie dich entlastet. Alles klar? Sie wird dich anrufen!

Werner: Ja, wenn du meinst. Du, Sebastian, ich muss jetzt weg.

Raab

  Susanne Raab:

„Daher darf ich, gemeinsam mit Rudi Anschober das automatische Pensionssplitting einführen“!

Sebastian, zu sich selbst:

Gut, das ich auch noch mit Margarete geredet habe. Sie wird am Weltfrauentag als Wirtschaftsministerin unsere Wirtschaft loben und für Unternehmen mit Frauen- fördernden Maßnahmen ein Gütesiegel ankündigen.

Gütesiegel

 

So macht man Politik. Und wir Türkisen sind schon wieder im Fernsehen! Ich bin stolz auf mich! Wir sind einfach genial! Mit den Grünen geht’s leichter, als ich geglaubt habe. Und die Opposition, die schläft?

Soweit die Besprechung der Beiden, so wie es vielleicht gewesen ist.

Doch nun zum Thema Pensionssplitting:

Diese Idee bedeutet, ein Elternteil verzichtet per Gesetz auf einen Teil seiner Beitragsgrundlagen in der Pensionsversicherung, zu Gunsten des anderen Elternteils.

Ergebnis: Einer bekommt später eine geringere Pension, der, oder die andere bekommt eine höhere Pension. Oft also der Mann weniger, die Frau mehr.

Und das soll die Lösung sein?

Altersarmut für Frauen in der Pension beseitigen auf Kosten ihren Partner?

Ich denke, da braucht es andere Maßnahmen und vor allem einmal die Klarstellung, dass bei der Armutsbekämpfung ja wohl der Staat Verantwortung zu zeigen hat und diese nicht auf den Partner einer Frau verschoben werden kann!

Wenn Kinder und deren Erziehungszeiten negative Auswirkungen auf die Pensionshöhe der Mütter haben und das haben sie, dann ist aus allgemeinen Steuermitteln Abhilfe zu schaffen.

Warum nicht gleich ein Fixbetrag zur Pension für Frauen für jedes Kind?

Aus Steuermitteln, das wäre doch was, oder? Unabhängig davon, ob eine Ehe (noch) besteht, oder nicht.

Doch neoliberale und konservative Kräfte, die bei jeder Gelegenheit unsere sozialen Leistungen in Frage stellen, für die (das sagen sie sicher) ist solch eine Idee nicht finanzierbar.

Erinnern wir uns: Und was sagen sie sonst noch: Arme sind doch immer irgendwie auch selber Schuld!

Bis unsere Regierung dieses Pensionssplitting in den Nationalrat bringt, wird es noch dauern. Viele Fragen sind zu beantworten, viele Dinge zu berücksichtigen.

Dazu nur 2 interessante Auswirkungen:

Wenn der Mann sich an die Statistik hält und vor der Frau stirbt, bekommt die Frau eine geringere Witwenpension. Warum: Weil durch das Splitting die Pension des Mannes geringer wurde und diese aber die Basis für die Berechnung der Witwenpension ist!

Wenn die Frau sich nicht an die Statistik hält und vor dem Mann, oder sogar vor ihrer Pension stirbt, bekommt der Mann seine durch den „Splittingabschlag“ verminderte Pension. Er hat Pech, die Pensionsversicherung kommt billiger weg und der Staatszuschuss sinkt!

Ha, jetzt haben wir die Türkisgrüne Regierung ertappt. Das ist gewollt!

Menschen, die mit dem Bauch denken, werden sagen: Super Idee, endlich wird was für die Frauen gemacht. Werner & Sebastian sei Dank!

Menschen, die mit dem Hirn denken, werden sagen: Schnapsidee!

Eine Baby-Gutschrift auf das Pensionskonto jeder Frau pro Kind z.B. von € 100,- wäre gerechter und einfacher!

Oder?

 

PS.: Österreich und Wien ist lebenswert!

Foto Wien Maria Theresia

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