Gnadenfrist

Wer am 19. Oktober 2015 die Titelseite des „Kuriers“ betrachtete, konnte da lesen:

„Schelling gewährt den Wirten Gnadenfrist“

Nach heftigen Druck aus der Wirtschaft lenkt nun unser Finanzminister ein:
6 Monate keine Strafen! Gnadenfrist für die Registrierkassenpflicht!

finanz

Was lernen wir daraus?

  1. Bei Druck wird Revoluzzern nachgegeben! Trotz Wissen, dass es nicht gerecht ist!
  2. Das muß man sich merken.
  3. Ein Finanzminister, der auf gerechte Einnahmen verzichtet ist einzigartig!
  4. Wir haben einen gnädigen Finanzminister.

Doch ist er nur bei der Registrierkassenpflicht der Wirte gnädig?

Was ist mit jenen Friseuren, die keine Rechnung ausstellen? Oft auch, weil wir keine verlangen!!!
Und: Ihren Beschäftigten bar auf’s Handerl „Prämien“ auszahlen, um Steuern und Abgaben zu sparen? Und diese nicht daran denken, dass solche „schwarze“ Zuwendungen keine Berücksichtigung bei der Berechnung eines Krankengeldes, einer Arbeitslosenunterstützung, bei den Sonderzahlungen und später bei der Pension finden!
Was ist mit jenen Firmen, die ihren Arbeitnehmern Teilzeitjobs anbieten und erwarten, dass sie auch länger arbeiten? Natürlich dann ohne Bezahlung. Den sie sollten dankbar sein, dass sie überhaupt Arbeit haben! Hört man oft!

Was ist mit jenen Firmen, die ihre Steuern nicht zeitgerecht ihrem Finanzamt abliefern?
Die Umsatzsteuer-Gesamtrückstände der Wirtschaft betrugen 2014 rund € 2,8 Milliarden!!!

Was ist mit jenen Firmen, die ihre Sozialversicherungsbeiträge und die ihrer Mitarbeiter den Gebietskrankenkassen schuldig bleiben, oder gar nicht bezahlen?
Schuldenstand in etwa 1 Milliarde Euro. Zudem wurden in den letzten Jahren jährlich rund 100 Millionen Euro als uneinbringlich abgeschrieben. Davon sind rund 45 Millionen Euro Beiträge der Arbeitnehmer, die zwar vom Lohn abgezogen, jedoch nicht weiter geleitet wurden!!!

Man hat den Eindruck, da gibt es „Gnade ohne Befristung!“

Doch noch einmal zurück zur Registrierkasse, denn da wird es ab 2016 spannend. Wenn nämlich alle ihre Umsätze registrieren müssen, dann wird es für manche schwerer zu schummeln.
Die deklarierten Umsätze werden steigen.

Auch, weil wir endlich alle und immer eine Rechnung verlangen werden!

Und die Prüfer der Finanzämter könnten die „Helden der Gerechtigkeit“ werden.
Denn sie werden zu manchem Wirt, aber auch zu vielen anderen Gewerbetreibenden sagen:
„Wie erklären sie ihre Umsatzsteigerung 2016 im Vergleich zu den Vorjahren?“
Ein Erklärungsnotstand wird ausbrechen!

Das Zauberwort im nächsten Jahr wird lauten: STEUERNACHZAHLUNG für
SCHUMMLER!
Gerechtigkeit muß siegen! Die Devise lautet daher:

Statt „Gnade vor Recht – Recht vor Gnade!“

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