Eine lupenreine Erpressung!

Sind sie schon einmal mit dem Taxi von Wien zum Flughafen in Schwechat gefahren? Ja? Dann haben sie in etwa € 30,- bezahlt.

Und sind sie dann vielleicht weiter nach Spanien geflogen?  Mit einem Ticket, auch so um € 30,-?

Dann haben sie sich sicher gefreut und nichts dabei gedacht. Oder?

Damit das geht, muss eine Airline sparsam sein. Und weiter Kosten senken, koste es was es wolle!

Da wird oft versucht bei den Menschen, also bei der „Software“, anzusetzen.

Die Vorgangsweise ist:

  • Schau, dass es keinen Betriebsrat im Unternehmen gibt, damit es leichter ist Sparpläne durchzusetzen. Wenn doch einer gewählt wurde, die Wahl einfach nicht anerkennen.
  • Kündige einige Mitarbeiter, damit die anderen Angst bekommen. Angst ist ein tolles „Betriebsmittel“! Immer dann, wenn man in der Unternehmensführung auf Anstand und Respekt gegenüber der Belegschaft  verzichtet! Oder diese Begriffe gar nicht kennt!
  • Bei Kündigungen aufpassen, dass man alle Vorschriften und Termine einhält. Vor allem gegenüber dem AMS! Weil sonst können Kündigungen unwirksam sein.
  • Dann alle „Noch-Beschäftigten“ eindringlich und am Besten einzeln fragen, ob sie nicht doch bereit sind bei schlechteren Arbeitsbedingungen und um viel weniger Lohn zu arbeiten. „Sanfter“ Druck wirkt manchmal Wunder!
  • Mit ganzer Kraft, einen branchengerechten Kollektivvertrag verhindern, jedoch einen mit einem Einstiegsgrundgehalt für Flugbegleiter von 848,- EURO NETTO!! anzubieten! Bei einer 40 Std-Woche und Schichtbetrieb.
  • Und dazu die Zustimmung der Wirtschaftskammer Österreichs einzuholen. Die Zustimmung wurde prompt erteilt!
  • Wenn das Vorhaben, bei den Menschen zu sparen, doch scheitert, dann Kündigung aller und Auflösung des Standortes in Österreich.
  • Und die Gewerkschaft, weil sie den Kollektivvertrag ablehnte, als „Arbeitsplatzvernichter und Schuldigen“ zu verurteilen!

Alles so geschehen bei Laudamotion der Tochter von Ryanair.

Eine „Lupenreine Erpressung“ ist gescheitert!

Sagte der Vorsitzende der zuständigen Gewerkschaft VIDA, Roman Hebenstreit in der ZIB am 22.5.2020.

Was ist nun die Lehre aus der Geschichte?

Zuerst einmal muss die Wirtschaftskammer an den „Pranger“ gestellt werden:

Wie kann eine Interessensvertretung der Wirtschaft einen unanständigen „Dumpingkollektivvertrag“, der den Wettbewerb verzerrt,  zustimmen?

Was muss geschehen, damit Reisende, wenn wir wieder reisen dürfen, sich in Grund und Boden genieren, ein „30 EURO-Ticket“, vielleicht bei einer (irischen?) „Extrabilligairline“ zu kaufen?

Was meinen sie?

 

 

 

 

 

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